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was uns bewegt
Was wir mit unserer Stiftung voran bringen wollen

PflegeWissenschaft

Die Wis­sen­schaft der Pfle­ge ist in Deutsch­land noch jung, dabei so ele­men­tar. Pfle­ge ist lebens­wich­tig: Vom Anfang bis zum Ende unse­res Daseins. Lai­en­pfle­ge und pro­fes­sio­nel­le Pfle­ge schlie­ßen sich dabei nicht aus, son­dern ergän­zen einander.

Hier gibt es gro­ßen For­schungs­be­darf, um für uns Men­schen das Leben von Anfang bis zum Ende lebens­wert zu gestalten.

Die Deut­sche Gesell­schaft für Pfle­ge­wis­sen­schaft e.V. (DGP), als wis­sen­schaft­li­che Fach­ge­sell­schaft zur För­de­rung und Wei­ter­ent­wick­lung der Pfle­ge­wis­sen­schaft, schreibt anläss­lich der geplan­ten Stif­tungs­grün­dung dazu:

 “Als Deut­sche Gesell­schaft für Pfle­ge­wis­sen­schaft (DGP e.V.) ist uns die För­de­rung des pfle­ge­wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuch­ses ein zen­tra­les Anlie­gen. Daher begrü­ßen und unter­stüt­zen wir die Initia­ti­ve der HBG-Stif­tung zur Pro­mo­ti­ons­för­de­rung jun­ger Pflegewissenschaftler*innen.

Das Gesund­heits­sys­tem steht vor gro­ßen, auch neu­ar­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen. Demo­gra­phi­sche Ver­än­de­run­gen mit einer Zunah­me von Men­schen mit aus­ge­präg­tem Pfle­ge­be­darf, Mul­ti­mor­bi­di­tät, neue Infek­ti­ons­krank­hei­ten wie aktu­ell die Coro­na­pan­de­mie, Umwelt­ri­si­ken als Bedro­hung der Gesund­heit, Fort­be­stehen der Hier­ar­chi­sie­rung nach Beruf, epi­so­dische Kon­tak­te anstel­le von kon­ti­nu­ier­li­cher Betreu­ung sowie Kran­ken­haus­las­tig­keit statt Pri­mär­ver­sor­gung sind eini­ge Aspek­te die­ser Her­aus­for­de­run­gen für das Gesund­heits­sys­tem (Sot­tas, Kick­busch 2015).

Die stei­gen­de Kom­ple­xi­tät von fach­li­chen und struk­tu­rell-orga­ni­sa­to­ri­schen Her­aus­for­de­run­gen an die pfle­ge­ri­sche Ver­sor­gung, der ste­tig und dyna­misch wach­sen­de Erkennt­nis­ge­winn in Pfle­ge- und Bezugs­wis­sen­schaf­ten sowie zuneh­men­de Anfor­de­run­gen an die Koor­di­na­ti­on von Betreu­ungs- und Ver­sor­gungs­pro­zes­sen set­zen heu­te eine wis­sen­schaft­lich fun­dier­te Analyse‑, Begrün­dungs- und Bewer­tungs­kom­pe­tenz zur Wei­ter­ent­wick­lung und Sicher­stel­lung der Ver­sor­gungs­qua­li­tät in der Pfle­ge vor­aus (Wis­sen­schafts­rat 2012).

Über­ge­ord­ne­te Ziel­set­zung der Pfle­ge­wis­sen­schaft ist es daher, wis­sen­schaft­lich fun­dier­te Ant­wor­ten auf die Her­aus­for­de­run­gen der Pfle­ge- und Ver­sor­gungs­pra­xis zu initi­ie­ren und vor­an­zu­brin­gen (Stem­mer et al. 2019). In den letz­ten 30 Jah­ren kann in Deutsch­land eine rapi­de wach­sen­de pfle­ge­wis­sen­schaft­li­che Ent­wick­lung kon­sta­tiert wer­den. Die­se doku­men­tiert sich struk­tu­rell in einer Viel­zahl von Hoch­schul­stand­or­ten, Stu­di­en­gän­gen, Pro­fes­su­ren, For­schungs­pro­jek­ten, Tagun­gen, Kon­gres­sen und Publi­ka­tio­nen. Von poli­ti­scher Sei­te wird heu­te regel­haft zur Bear­bei­tung pfle­ge­be­zo­ge­ner Fra­gen pfle­ge­wis­sen­schaft­li­che Exper­ti­se ein­be­zo­gen. Auch in zen­tra­len poli­ti­schen Gre­mi­en wie dem Sach­ver­stän­di­gen­rat zur Begut­ach­tung der Ent­wick­lung im Gesund­heits­we­sen, dem Deut­schen Ethik­rat und dem Exper­ten­bei­rat zum Inno­va­ti­ons­fonds sind pfle­ge­wis­sen­schaft­li­che Mit­glie­der ver­tre­ten. Im Rah­men der Ent­wick­lung von Leit­li­ni­en für Dia­gnos­tik und The­ra­pie durch die in der AWMF (Arbeits­ge­mein­schaft der Wis­sen­schaft­li­chen Medi­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaf­ten e.V.) zusam­men­ge­schlos­se­nen Fach­ge­sell­schaf­ten ist zuneh­mend pfle­ge­wis­sen­schaft­li­che Betei­li­gung selbst­ver­ständ­lich. Und natür­lich doku­men­tiert sich die­ser Weg auch in der Über­füh­rung des 1989 gegrün­de­ten Deut­schen Ver­eins zur För­de­rung von Pfle­ge­wis­sen­schaft und ‑for­schung im Juni 2000 in den Deut­schen Ver­ein für Pfle­ge­wis­sen­schaft e.V. und im Novem­ber 2005 in die Deut­sche Gesell­schaft für Pfle­ge­wis­sen­schaft e.V. (DGP) als pfle­ge­wis­sen­schaft­li­cher Fach­ge­sell­schaft (Stem­mer et al. 2019).

Wir dan­ken Frau Ber­na­dette Bran­se und ihrem ver­stor­be­nen Ehe­mann, Herrn Her­mann Bran­se, für ihre Idee der Grün­dung einer Stif­tung zur För­de­rung der Pfle­ge­wis­sen­schaft. Den zukünf­ti­gen Stipendiat*innen wün­schen wir ein gutes Gelin­gen!
Vor­stand der Deut­schen Gesell­schaft für Pfle­ge­wis­sen­schaft e.V. (DGP)”

– Quel­len­nach­wei­se –
Sot­tas, Beat; Kick­busch, Ilo­na (2010): Eine neue glo­ba­le Initia­ti­ve zur Reform der Aus­bil­dung von Gesund­heits­fach­leu­ten. Bericht der Lan­cet-Kom­mis­si­on. Zürich.
Online ver­füg­bar unter dem exter­nen Kurz­link (zuletzt geprüft am 08.10.2022).

Stem­mer, Rena­te; Büker, Chris­ta; Hol­le, Bern­hard; Köp­ke, Sascha; Sirsch, Eri­ka (2019): Der Bei­trag der Deut­schen Gesell­schaft für Pfle­ge­wis­sen­schaft ange­sichts zukünf­ti­ger Her­aus­for­de­run­gen. In: Pfle­ge & Gesell­schaft 24 (1), S. 60–74.

Wis­sen­schafts­rat (2012): Emp­feh­lun­gen zu hoch­schu­li­schen Qua­li­fi­ka­tio­nen für das Gesund­heits­we­sen. Ber­lin. Online ver­füg­bar unter die­sem exter­nen Kurz­link abruf­bar (zuletzt geprüft am 08.10.2022).

WeltGesundheit

Ein gro­ßes Wort. Kaum erreich­bar, aber kein Grund, es nicht zu ver­su­chen!

Wir kön­nen nichts errei­chen, zu klein sind unse­re Möglichkeiten?

Defi­ni­ti­on WHO: In der Sat­zung der WHO wird Gesund­heit defi­niert als: „ein Zustand voll­stän­di­gen kör­per­li­chen, see­li­schen und sozia­len Wohl­be­fin­dens und nicht nur das Frei­sein von Krank­heit oder Gebrechen.

Ande­re Defi­ni­tio­nen von Gesund­heit — ein Exper­ten­team hat sich die­ser Fra­ge ange­nom­men und im Bri­tish Medi­cal Jour­nal einen Arti­kel dazu ver­öf­fent­licht (Huber M. et al., How should we defi­ne health? BMJ, 2011, 343:235–7), in wel­chem vor­ge­schla­gen wur­de, dass Gesund­heit «die Fähig­keit zur Anpas­sung und zum Selbst­ma­nage­ment » sei.

Das Gesund­heits­mo­dell der Salu­to­ge­ne­se (israe­lisch-ame­ri­ka­ni­scher Medi­zin­so­zio­lo­ge Aaron Anto­novs­ky) bringt die Vor­stel­lung zum Aus­druck, dass Gesund­heit und Krank­heit kei­ne sich gegen­sei­tig aus­schlie­ßen­den, dicho­to­men Zustän­de sind, son­dern viel­mehr ein Spek­trum von gesun­den und kran­ken Antei­len, die jeder Mensch in sich trägt.

Ein Indi­vi­du­um ist so nicht aus­schließ­lich gesund oder krank, son­dern bewegt sich auf dem Kon­ti­nu­um von Gesund­heit und Krank­heit zwi­schen den Polen der «voll­stän­di­gen Gesund­heit» und der «abso­lu­ten Krankheit».

Wis­sen­schaft­lich fun­dier­te For­schun­gen zur Gesund­heit und Krank­heit aus der Sicht unter­schied­li­cher Pro­fes­su­ren wie Pfle­ge, Sozio­lo­gie, Medi­zin, Bio­lo­gie, Viro­lo­gie, Che­mie, Phy­sik, Psy­cho­lo­gie etc. hel­fen uns, Wege zu fin­den, die ein gesun­des Leben unterstützen.

Seit Tscher­no­byl und Fuku­shi­ma wis­sen wir, das bei Stö­run­gen der Atom­kraft­wer­ke die gesund­heits­schäd­li­chen Strah­len sich welt­weit ausbreiten.

Für uns Men­schen gibt es nur die eine Welt. Wenn jede/r nach sei­nen Mög­lich­kei­ten unse­re Welt schützt (=> sorg­sa­mer, ver­ant­wort­li­cher Umgang mit den uns zur Ver­fü­gung ste­hen­den Gütern unse­rer Erde) unter­stüt­zen wir welt­weit Gesund­heit.

Wir sit­zen alle in einem Boot.

In rund 900 Welt­lä­den allein in Deutsch­land wird regel­mä­ßig auf Situa­tio­nen hin­ge­wie­sen, wie unser Han­deln direk­te Aus­wir­kun­gen auf die Gesund­heits­si­tua­ti­on von Men­schen in der Welt haben kann, z.B. beim Kauf von Kakao oder Scho­ko­la­de, wo Kin­der­ar­beit zuge­las­sen wur­de. Kin­der arbei­ten in Kakao­plan­ta­gen für unse­re süße Scho­ko­la­de statt zur Schu­le zu gehen. Glei­ches gilt für sel­te­ne Erden, die z.B. für Han­dys not­wen­dig sind.

Auf die Welt­ge­sund­heit kön­nen wir also durch unser Han­deln direkt Ein­fluss nehmen.